Seit dem merkwürdigen Ereignis am Strand und den vielen negativen Erlebnissen, über die bei Park4Night in der Region Peloponnes berichtet worden, hatten wir kein gutes Gefühl mehr an freien Stellplätzen.
Doch nicht nur das, uns ging auch total die Lust auf Griechenland verloren.
Wir wollten zügig Richtung Norden und schnell nach Rumänien. Wir fühlten uns, als wären wir auf der Flucht.
Wir suchten "sichere" Stellplätze und landeten so unter anderem auf einem Campingplatz, bei dem ich bereits bei der Ankunft wieder hätte fahren wollen 🙈
Unglaublich viele deutsche Camper, die dem Klischee entsprachen...
Große WoMos (Für die Nicht-Camper unter euch: "Wohnmobile") mit ausladende Vorzelten, Teppichen unterm und Deckchen auf dem Campingtisch. Bestenfalls noch ein Blumenstrauß drauf und das Areal mit einem Zaun abgesteckt.
Als wir ankamen, saßen sie in ihren aufgereihten Campingstühlen. Selbstverständlich waren die Männer zumeist Oberkörper frei, mit Bäuchen, die wohl besser bedeckt werden sollten.
Allen gemein, den Damen wie den Herren, war eine stark sonnengebräunte Hautfarbe, die uns Neuankömmlingen zeigte, dass es sich um Langzeit-Camper handelte.
Sie verströmten genau die Aura, weshalb wir ja eigentlich aus Deutschland "geflohen" sind.
Glücklicherweise war es schon recht spät, sodass ich nicht genötigt war, viel Zeit draußen zu verbringen.
Der Platz als solches war ganz schön. Es gab sogar Waschmaschinen und Trockner - so hatte ich schnell eine Aufgabe gefunden, um nicht in Gespräche mit den anderen deutschen Camper verwickelt zu werden 😉
Am nächsten Morgen reisten zwei weitere WoMos an. Als ich beobachte, wie sich der erste in einer Parzelle platzierte, seinen Teppich auslegte und eine Wäscheleine über zwei Plätze spannte, bat ich den Rest meiner Familie um zeitnahen Aufbruch 😉
Als das zweite WoMo einparken wollte und der Fahrer zunächst lauthals mit bereits stehenden Campern über seinen Stellplatz diskutierte, waren wir zum Glück schon fast auf der Weiterreise. Doch natürlich kamen wir nicht ganz ungeschoren davon- denn einer der Langzeit-Camper beschwerte sich bei Rico über die stinkenden Abgase unseres Charlys 🙄
Auf dem Weg Richtung Norden fanden wir noch einen anderen erwähnenswerten Stellplatz.
Diesmal nicht, weil er nervig war, sondern einfach schön.
Auf einem Berg fanden wir zwischen Olivenhainen eine kleine alte Kirche.
Dort war es herrlich idyllisch.
Nachts hörten wir die Schakale heulen. Es klang ziemlich nah.
Auf der weiteren Reise haben wir immer mal wieder Schakale gehört, doch leider bekamen wir nie einen zu Gesicht.
Auf dem Weg raus aus Griechenland wollten wir natürlich auch einen Stopp in der Hauptstadt machen.
In Großstädten sind Parkplätze für solche großen Gefährte nicht immer leicht zu bekommen. Außerdem bevorzugen wir in solchen Fällen bewachte Plätze.
Wir fanden in Athen einen 24-Stunden-Busparkplatz.
Mit 20€ (für 24h) in Zentrumsnähe war es auch noch recht preiswert.
Allerdings war das Flair nicht so toll 🙈 Auch unsere Aussicht war einmalig 😂
Der Ausflug ins Zentrum Athens war auch alles andere als toll. Unglaubliche Menschenmassen.
Als wir schon von weitem die Akropolis sahen, haben wir schnell beschlossen, dass wir keine Lust auf eine nähere Besichtigung haben.
Wir beknügten uns mit einem Kaffee und einer Limo mit Blick auf die Akropolis.
Viele Teile der antiken Bauwerke werden rekonstruiert, sind also nicht original. Das sieht man natürlich. Andere Teile sind in Baugerüste mit Planen gehüllt.
Rings um den Berg der Akropolis pressten sich tausende Touristen über moderne breite Straßen.
Es war unmöglich sich die alten Griechen zur damaligen Zeit vorzustellen.
Für mich war es ok, denn ich habe bereits befürchtet, dass Athen total überlaufen sein wird.
Doch für Lucy war es unglaublich enttäuschend. Es war ihr (zweit-)größter Wunsch, Athen zu besichtigen. Schon auf dem Weg von Busplatz zum Zentrum merkte ich, wie ihre Laune schwand.
"Hoffentlich wird es noch schön" war ihr Ausspruch, als wir durch zwiespältige Viertel liefen.
Als wir dann in der Menschenmenge unterzugehen drohten, hatte sie schnell keine Lust mehr auf Sightseeing.
Tja, haltet davon, was ihr wollt, aber wir haben KEINE der typischen Sehenswürdigkeiten in Athen besucht.
Achja, auf dem Weg nach Athen hatten wir noch einen Stopp in Korinth am Kanal gemacht.
Der Kanal trennt das griechische Festland von der Halbinsel Peloponnes.
Er ist über 6 km lang und rund 80 m tief.
Die Breite auf Meeresniveau schwankt zwischen 21 - 24 m.
Der Kanal wurde ab 1881 gebaut, die Idee bestand allerdings schon seit dem 5. Jh v. C.
Es muss beeindruckend sein, wenn große Schiffe den Kanal durchqueren.
Leider konnten wir das nicht live erleben, denn der Kanal ist derzeit (mal wieder) wegen eines Erdrutschs gesperrt.
Comments