Wir haben zwei Wochen in Albanien verbracht und sind nun schon eine ganze Weile in Griechenland.
Da ich nun auch ein paar Fragen zu Albanien bekommen habe, dachte ich, dass es an der Zeit für ein Resümee wär 😉
Albanien ist überraschend anders, als wir zuvor geglaubt haben.
Wir haben Albanien als ein Land der Kontraste kennengelernt.
Es gibt erstaunlich viele große, neue Häuser aber auch kleine ärmliche, marode Häuschen.
Das spiegelt sich natürlich auch in den Menschen wieder. Es gibt die jungen, modischen Männer mit riesigen Autos (vorzugsweise Mercedes oder Audi), auf der anderen Seite gibt es aber auch genügend Menschen, die auf ihrem Esel reiten.
Interessant ist, dass aber alle Seite an Seite leben und so das Straßenbild bunt gemischt ist.
Für unser Gefühl haben aber alle Menschen eins gemeinsam: Sie sind sehr freundlich und zugänglich.
Schon am ersten Tag wurde uns fröhlich zugewunken, als wir mit unserem LKW durch die kleinen Straßen fuhren. Das zog sich die ganze Reise durch. Egal, wo wir hinkamen- überall schauten wir in aufgeschlossene Gesichter und wurden sehr, sehr oft freundlich gegrüßt 😊
Ein weiterer Kontrast besteht zwischen der herrlichen Natur und dem Müll.
Das ist leider ein großer negativer Aspekt: Aller Abfall wird in Flüsse, Wälder und Straßenrändern entsorgt ☹️ Die Menge ist unvorstellbar 😔
Ich gebe zu, dass ich es versucht habe, darüber hinweg zu sehen und mich stattdessen an der schönen Landschaft zu erfreuen.
Rico war da wesentlich kritischer.
(Achtung Spoiler: für Griechenland ist es anders herum. Hier nervt mich der ganze Müll, aber Rico ist in der Lage, es "wegzugucken" 😉)
Doch auch die Landschaft als solches ist sehr kontrastreich. Sowohl Badeurlauber, als auch Wanderfreunde kommen in Albanien auf ihre Kosten.
Es gibt wunderbare Sandstrände. Aber auch tolle Berglandschaften mit schneebedeckten Gipfeln.
Ich war unglaublich beeindruckt von den wunderschönen blauen Flüssen und fand den Canyon atemberaubend.
Ich wurde kürzlich gefragt, ob ich als "moderne Frau" ein seltsames Gefühl in Albanien hatte.
Ganz klar: nein! Wie bereits gesagt, gibt es hier viele moderne Menschen.
Auch was den "Stellenwert" als Frau angeht, hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, "minderwertiger" zu sein. Bei allen Gesprächen, egal ob beim Einkauf, im Restaurant oder sonst wo, wurde mit mir gleichberechtigt gesprochen.
Es kam auch schon die Frage, wie es mit der Sicherheit in Albanien wäre.
Ganz ehrlich: wir haben uns zu nie unwohl oder unsicher gefühlt (naja, doch, einmal war uns nicht ganz wohl - nämlich am Koman-Stausee 😂 )
Bei einem Gespräch mit einem gebürtigen Albaner, der viele Jahre in Deutschland lebte, sagte dieser: "Ach, in Albanien lebst du sicherer als in Deutschland. Albanien ist ein sehr sicheres Land"
Ohne Kriminalitätsstatistiken zu kennen, oder hinreichend Erfahrung zu haben, kann ich sagen, dass ich mich in Albanien sicher gefühlt habe. (Spoiler-Alarm: das Gefühl fehlt mir hier in Griechenland leider noch sehr und es gab schon mehrere Situation in denen ich mich unwohl fühlte)
Eine weitere Frage gab es zum Thema "Straßenhunde".
Ja, in Albanien gibt es unglaublich viele Streuner. 🐶🐶🐶
Wir haben aber nie schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht. Meist machen sie eh einen großen Bogen um Menschen. Wir hatten natürlich aufgrund unserer Orly immer etwas mehr Aufmerksamkeit, als Urlauber ohne Hund 😉
Orle kam mit denen super zurecht (im Gegensatz zu "erzogen" Haushunden- das funktioniert meist gar nicht 🙈) Bei denen scheint noch die traditionelle Hunde-Kommunikation zu funktionieren. Gab unsere Hündin zu verstehen, dass es ihr zu viel wurde, sind die Straßenhunde abgetrabt. 🤷🏻♀️
Kurzer Rückblick: Waren wir in Deutschland spazieren, kamen unangeleinte Hunde oft direkt auf Orly zugerannt. Das kann sie nicht ausstehen. Das gibt sie den Abkömmling mit ihrer Haltung auch zu verstehen. Leider wurde das von den Deutschen Haushunden in den meisten Fällen ignoriert und sie haben unsere Hündin weiter bedrängt. Leider endete das dann oft so, dass unsere Orle geknurrt hat... Bis hin zum Zähnefletschen 🙄
Mit den Streunern gab es nicht ein einziges Mal so eine Situation 🤷🏻♀️
Da steckt sicher auch in Unserer immernoch der Straßenhund 😜 die verstehen sich eben einfach 😁
Wenn es sich ergeben hat, haben wir den ein oder anderen Hund auch gefüttert 😉 schließlich haben wir ja genug Futter mit 😜
Albanien ist in meinen Augen teilweise noch sehr ursprünglich und dadurch sehr spannend. Die Natur ist an vielen Teilen einfach so belassen, wie sie ist. Vieler Orts scheint auch die Lebensweise noch ursprünglich und dennoch wirken die Menschen zufrieden.
Als wir wieder einmal an einem fröhlich winkenden Ziegenhirten vorbei fuhren, sagte ich "Ich glaube, die Schaf- und Ziegenhirten sind die glücklichsten Menschen" - keine Ahnung, ob das so ist. Aber sie waren immer freundlich, wirkten entspannt und ausgeglichen und lächelten (wenn auch oft ohne Zähne 😂)
In Albanien gibt es auch viele Freiheiten für Camper. Im Grunde ist alles erlaubt. Wild Camping ist genauso erlaubt, wie Lagerfeuer machen oder in jedem Gewässer zu angeln (ohne Angelschein). Ein absolutes Camper-Paradies also 😁
Man bekommt das Gefühl, dass jeder alles in Albanien toleriert. Das zeigt sich gut im Straßenverkehr.
Es ist zum Beispiel absolut in Ordnung, wenn man im Ort auf einer engen Straße anhält, um mit jemanden einen kurzen Plausch zu halten. Da gibt es kein Drängeln oder Hupen- frei nach dem Motto: vielleicht bin ich ja selbst morgen derjenige, der in zweiter (oder dritter) Reihe parkt, um kurz was einzukaufen.
Generell hat uns die Fahrweise der Albaner gut gefallen. Zum einen sind die sehr entspannt und ruhig. Zum anderen hat man das Gefühl, dass jeder so fährt (und parkt) wie es im beliebt, aber dennoch Rücksicht auf andere nimmt. Es funktioniert jedenfalls 🤷🏻♀️
( Wir erinnern uns an dieser Stelle kurz an die Montenegrische Fahrweise 😱 Jeder fährt wild drauf los, Hauptsache schnell mit viel Hupen und Gedrängel 🙈 Rücksicht - Fehlanzeige! Hier hat uns oft geholfen, dass wir das größere Fahrzeug hatten)
Fazit: Ich bin absolut begeistert von Albanien und empfehle es!!!
Zwei Voraussetzungen sorgen für eine gelungene Reise: Seid weltoffen dem unterschätzt Land gegenüber und versucht über den Müll hinwegzublicken.
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