Seit zwei Tagen sind wir in der Slowakei. Bisher verbrachten wir diese kurz nach der ungarischen Grenze auf einem Berg.
Hier war es wunderschön und ruhig.
Auf der gesamten Wiese blühten Armur-Adonisröschen. Eine seltene Pflanze, die unter Naturschutz steht.
Doch heute wollten und mussten wir weiter.
Unser Wassertank war fast leer.
Öffentliche Wasserstellen habe ich hier in der Slowakei leider bisher noch keine gefunden, also fuhren wir Tankstellen an und fragen nach Wasser.
Leider absolut ohne Erfolg. Die Menschen waren zwar (fast) alle super freundlich, hatten aber keine Außenwasserhähne um uns solch große Wassermengen zu geben.
An der 5 oder 6 Tankstelle sprach der Besitzer Deutsch. Zwar hatte auch er keine Möglichkeit, wie wir unser Wasser befüllen konnte, aber er hatte die Idee, dass wir an der nächsten Feuerwehr mal fragen könnten.
Die war nur wenige Kilometer weiter, also probierten wir es.
Mir war es zugegebenermaßen etwas unangenehm, weil ich der Meinung war, dass die Feuerwehrmänner wichtigere Dinge zu tun hatten, als unseren Wassertank zu befüllen...
Kaum dass wir auf das Feuerwehr-Gelände fuhren, kamen auch schon skeptisch blickende Männer in Feuerwehroutfit auf uns zu...
Rico erklärte kurz unser Anliegen auf Englisch?! Deutsch?! Zeichensprache. 😉 So schnell konnten wir kaum gucken, da gingen schon die Tore auf, Schläuche wurden ausgerollt und Charly war wieder mit Wasser betankt 😄
Nebenbei versuchten wir uns alle in Kommunikation. Glücklicherweise hilft Google Übersetzer die Sprachbarriere etwas zu brechen 😉
Die Feuerwehrmänner waren alle total an Charly und unserer Reise interessiert und luden uns kurzerhand auf einen Kaffee in der Wache ein 😄☕
Das nahmen wir gern an.
Später bot man uns auch an duschen zu gehen, oder die Waschmaschine zu nutzen - das lehnten wir allerdings dankend ab 😃
Nun saßen wir also im Gemeinschaftsraum der Feuerwehr, tranken Kaffee und "quatschen" via Übersetzer mit den Männern.
Teilweise war es ein ziemlich wildes Durcheinander: der eine fragte etwas auf slowakisch, der nächste sprach uns auf Englisch an, dann reichte man uns Handys mit übersetzten Fragen über den Tisch und einer gab Rico sein Telefon, weil ein Feuerwehrmann seinen Kumpel angerufen hatte, der unbedingt mit uns sprechen wollte 😂
Und plötzlich standen zwei weitere Männer in der Tür - einer der Feuerwehrmänner hatte seinen Bruder Bescheid gegeben, der sofort vorbei kommen sollte, weil ein cooler Truck vor der Wache steht... Na und der brachte eben gleich einen Freund mit 😂 Der Bruder sprach
gebrochen Deutsch. Er fragte, ob die Männer uns bei weiteren Dingen behilflich sein könnten.
Man zeigte uns tolle Wandergebiete, hübsche Stellplätze und durch Zufall erzählte Rico, dass wir mal eine Werkstatt bräuchten.
Da waren plötzlich alle ganz Ohr. Zwei der Männer waren Mechaniker.
So kam es, dass wir plötzlich wieder am Charly standen und einige Feuerwehrmänner darunter krochen.
Rico erklärte das Problem: seit dem Werkstattbesuch in Montenegro hatten wir ja eine verzogene Kabine, die nach dem Richten stellenweise geschweißt werden muss und zuvor muss aber auch die Verriegelung an Fahrerkabine repariert werden, denn diese lässt sich immer noch nicht öffnen um Charly anzuklappen.
Die Feuerwehrmänner versuchten ihr bestes und haben tatsächlich die Kabinen-Sicherung wieder öffnen können 😄
Beim Schweißen konnten sie uns nicht helfen, allerdings hat uns einer der Männer im Schlepptau mit zu einem Dorf- Mechaniker für große Fahrzeuge genommen und ihm gleich das gesamte Problem erklärt.
Auch der legte sofort Hand an...
Inzwischen war es schon spät und er ist noch nicht fertig geworden.
Nun stehen wir hierauf dem Grundstück des Dorf-Mechanikers (der eigentlich ein Sägewerk hat) und werden auch hier übernachten... Morgen geht die Arbeit weiter 😄
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