Zunächst möchte ich euch alles, alles Gute für das Jahr 2024 wünschen! Behaltet eure Ziele im Blick und habt den Mut und die Kraft diese zu verwirklichen.
Wir haben Silvester in Capo Vaticano verbracht. Hier haben sich unsere Freunde Grit und Tino bis Februar ein Ferienhaus gemietet und so war es ein schöner Treffpunkt für den gemeinsamen Jahreswechsel.
Nach einer kleinen Wanderung am Nachmittag gab's einen gemütlichen Abend mit vielen Leckereien und Wein 🍷
Zwei Tage später brachen wir dann wieder auf. Wir wollten weiter Richtung Sizilien.
Danke euch beiden für eure Gastfreundschaft ❤️ Für das leckere Essen, die wirklich witzigen Abende, für die "Kinderbetreuung" und auch die heiße Dusche 😉 Ich bin gespannt, wann und WO wir uns das nächste Mal treffen 😃 In 2023 haben wir uns in 3 Ländern getroffen - toppen wir das 2024?! 😜
Bevor wir nach Sizilien überfuhren, haben wir noch einen Zwischenstopp eingelegt.
Auf dem Weg dorthin festigte sich das Bild, was wir bisher von Süditalien hatten. Überall liegt jede Menge Müll. Wirklich bergeweise.
An unserem erwählten Stellplatz angekommen, war ich ganz verzaubert. Die Zufahrt war mal wieder immens spannend ("Boah, Mama, was haste denn da wieder rausgesucht??!") Zunächst ging es durch ein kleines Örtchen mit schmalen Straßen und jede Menge Verkehr auf einen engen, steilen Weg mit Haarnadelkurven....
Unten angekommen kamen uns schon ein paar Italiener entgegen gelaufen, um uns einen guten Parkplatz zu schaffen. Einer fuhr sein Auto zur Seite, so hatten wir die "Pole-Position" am Aussichtspunkt. Ich winkte Rico in die schmale Lücke zwischen den Olivenbäumen. Perfekt.
Einer der Männer begrüßte uns fröhlich und fragte, ob er eine Säge holen solle, falls uns der eine Ast stört! 🙈 War ja nett gemeint, aber nein, bitte nicht den schönen alten Baum stutzen.
Doch mit freundlichen Worten zur Begrüßung war es für Nuccio nicht getan- er schenkte uns noch eine Packung Kaffee, Orangen, Mandarinen und Zitronen 🍋🍊 Einfach so.
So kamen wir nun an, in diesem kleinen Paradies.
Stellt es euch vor, wie ein kleiner Park oberhalb hoher Felsklippen mit wunderschönem Blick aufs Meer. Im "Park" gibts Tische und Bänke und jede Menge bunte, liebevoll gestalteter Hinweisschilder, die dazu anhalten, keinen Müll liegen zu lassen. Und das scheint zu helfen- genau das ist nämlich direkt ins Auge gesprungen. Hier ist wohl der sauberste Platz in ganz Süditalien.
Nuccio, der Italiener der uns so freundlich in Empfang nahm, fragte, ob er Fotos von uns und Charly machen dürfe und ob wir bei Instagram wären. Außerdem wünschte er, dass wir eine Bewertung bei Park4Night abgeben. Na das konnten wir gern machen. ☺️
Freiwillige des Dorfes (unter anderem auch Nuccio) haben diesen Platz errichtet und sorgen nun für Ordnung und Sauberkeit.
Nuccio ist so stolz, auf das was hier errichtet wurde und möchte, dass wir es mit der ganzen Welt teilen 😃 Haben wir getan. 👍🏼 Also, wenn ihr mal im südlichsten Italien unterwegs seid, vielleicht wie wir auf dem Weg nach Sizilien - schaut bei Nuccio vorbei und sagt viele Grüße 😃
Gestern ging es für uns mit der Fähre nach Sizilien.
Die "Zufahrt" zum Hafen war für uns etwas verwirrend und kurios. Die Abfahrt von der Schnellstraße führt über ein Leitsystem zur Fähre. Wir kamen an das Tickethäuschen und ich löste uns beim supernetten Verkäufer ein One-Way-Ticket. Und dann gings weiter durch das Leitsystem. Ähm. Oder?! Nee. Oder doch?! Wir waren plötzlich IM ORT. Und die Spuren des Leitsystems waren away...
Ab und zu sahen wir Schilder, die auf die Fähre verwiesen, aber dennoch waren wir nicht sicher, ob das alles so korrekt war. War es aber - denn nach einigen Minuten standen wir auch schon auf der Fähre, die direkt starte. ⛴️
Die Überfahrt über die Straße von Messina ist im Grunde nur ein Katzensprung. Die 20min haben wir direkt im Charly gewartet. Aus dem Fenster konnten wir ein paar Delfine springen sehen 🐬☺️
Die Runterfahrt von der Fähre war auch wieder typisch italienisches Chaos 🙈 Die drei Herren, die den Verkehrsstrom geregelt haben, wedelten zwar wie wild mit den Armen, doch irgendwie sah es für uns absolut Durcheinander aus. Nach einer Weile waren wir dann auch von der Fähre runter und endlich auf SIZILIEN ☺️
Wir sind gespannt, was uns auf der Insel erwartet 😃 Heute sind wir wieder auf einem "Agricamping-Platze". Uns wurde ein Abendessen angeboten, was wir heute direkt mal testen.
Traditionelle Küche- 3 Gänge, dazu Wasser und Wein, für 20€ pP.
Es war wirklich interessant und ein bisschen verrückt.
Gefühlt saßen wir bei den Platzbetreibern im Gartenhaus. Das Essen war rustikal, aber lecker. Als Vorspeise gab's Pasta Bolognese, danach einen gefüllten Rollbraten mit Linsen, als Nachspeise ein Eis ... Und Schnaps.
Vor allem der Hauptgang war interessant. Zugegeben hätte ich das niemals von mir aus bestellt. 3 Scheiben dieses Bratens mit Linsen bedeckt. Optisch war es aufgrund der Brauntöne für Lucy abschreckend. Geschmacklich war es definitiv was ganz neues. Die Füllung des gerollten Hackbratens bestand aus Oliven, Tomaten und Schinkenspeck...
Für uns "Große" war es ein neuer Geschmack und interessant. Ein kleines kulinarisches Abenteuer 😉 Lucy hat sich zwar bemüht, konnte es dann leider doch nicht essen 🙈 Der wirklich freundliche Gastgeber meinte, er könne für die Kleine auch noch was mit Hühnchen machen- puuuuh, und das, wo sie doch fast nach dem ersten Gang schon geplatzt wäre 😂
Zum Eis als Dessert durften Rico und ich uns noch ein Schnäpschen wählen...
Währenddessen saß die Gastgeber-Familie am Nachbartisch und aß zu Abend 😂
Ach, ich habe ganz vergessen zu erwähnen, dass es vor dem ersten Gang auch noch Brot, Oliven und Salat gab... Dass der freundliche, ältere Sizilianer sich nicht gekränkt fühlte, wollte unser Kind ihm gern auf Landessprache sagen, dass es sehr gut geschmeckt hat - Dank Mutters rudimentärer Italienisch-Kenntnisse und Google-Translator war das kein Problem 😉 Der "Kellner" (Koch/ Campingplatzbetreiber) war fröhlich 😃
Ein tolles Erlebnis, wirklich. Wir haben viel über die kuriosen Bilder an der Wand gesprochen. Doch auch die wilde Quizshow, die derweil auf dem großen Bildschirm lief, hat uns gefesselt.
Ein verrückter, aber schöner Abend.
Bisher fragt ihr euch vielleicht, was es mit dem Titel "verschüttet und verlassen" auf sich hat.
Es gab noch ein paar Dinge, die wir in letzter Zeit erlebt haben, ich aber noch nicht als Bericht verfasst habe - so auch unser Besuch in Pompeji.
Dank Navi fuhren wir nahezu direkt durch Neapel 🙈 Erinnert ihr euch, als ich in einem der vergangenen Berichte sagte, dass mir die italienische Fahrweise fehle?! Mh, HIER war sie. Geballtes, italienische Chaos in unglaublich engen Straßen. Irre. Kaum vorstellbar. Zum einen war ich begeistert, weil es das war, was ich suchte, zum anderen ist es natürlich auch stressig - dieses wilde Gehupe und Gewusel aus kreuz und quer fahrenden Rollern und Fiat, die in Deutschland definitiv nicht mehr durch den TÜV gehen würden 😂
By the way: fragt man Lucy, was sie von Neapel hält, wird man "Neapel?! Ein absolutes Drecksloch!!!" hören. Damit hat das Kind leider Recht.
Bevor wir auf unseren Stellplatz fuhren, machten wir einen Stopp am Strand. Auch der war leider echt versifft, vermüllt und dreckig. (Wobei der schwarze Vulkansand schon cool war 😉)
Am Tag, bevor wir nach Pompeji wollten, hatten wir einen herrlichen Agricamping-Platz. Er befand sich in einem Weinberg am Fuße des Vesuvs. So konnten wir auf der einen Seite den beeindruckenden Vulkan sehen und auf der anderen Seite schauten wir über den Golf von Neapel.
Die Betreiber des Platzes boten uns einen Shuttle-Service an. Ein Fahrer brachte Lucy und mich direkt nach Pompeji und wieder zurück. Rico blieb derweil mit Orle auf dem Stellplatz und kümmerte sich um Charlys Belange 😉
Es war schon seit vielen, vielen Jahren ein Traum von mir, Pompeji zu besuchen. Und nun ging er in Erfüllung.
Ich war unendlich beeindruckt. Meine Tochter und ich liefen durch die Gassen und die Häuser, die vor mehr als 2000 Jahren verschüttet wurden...
Für mich war es zum Teil bedrückend/ beklemmend, aber auch so faszinierend.
Wie viel Mühe man sich damals mit Wand-Fresken gegeben hat ... wie gut diese erhalten waren... Die Böden in kleinsten Mosaiken zu großartigen Kunstwerke gelegt.... Ich war (bin) hin und weg. Der Wahnsinn.
Pompeji ist definitiv ein Besuch wert. Um ehrlich zu sein: ein Tag reicht kaum aus, wenn man sich alles anschauen möchte.
Am nächsten Tag fuhren wir Richtung Amalfiküste. Der wenige kilometerlange Weg bis zur Autobahn dauerte Stunden. Es war wieder dieser neapolitanische, chaotisch Verkehr...
Einige Kilometer auf der Autobahn konnte ich durchatmen, bevor es wieder engste Küstenstraßen bergauf ging. Durch kleine, starkbelebte Ortschaften hindurch....
Die Aussichten waren wahnsinnig schön, doch Stellplätze in der Gegend sind rar.
Der, den wir angepeilt hatten, führte auch noch durch eine Baustelle - hier wurde just in dem Moment unserer Durchfahrt neuer Asphalt auf die Straße gebracht. Ein entgegenkommender Lkw-Fahrer hielt uns an. Er erklärte, dass man durch die Baustelle mit einem LKW nicht kommen würde... *Abschätzende Blicke auf unseren Charly* Mh... Naja... Ach, fahrt weiter. Probiert es einfach! 😂
Die Baustellen-Arbeiter stoppten uns zunächst. Einer zückte sein Smartphone um ein Selfie mit Charly zu machen 😉 In der Zeit rangierte das Teerfahrzeug und die Walze - und dann hätten wir Platz zur Weiterfahrt 😃
Auf unserem Stellplatz unterhalb des berges am Meer angekommen, machten wir nach der aufregenden Reise erstmal eine Pause....
Es dauerte nicht lange, da hielt direkt neben uns ein Rollerfahrer. In gebrochene. Deutsch erzählte er, dass seine Tante in Berlin Krankenschwester sei. Johann arbeitet als Olivenbauer und seine Oma macht aus den Oliven tolles Olivenöl. In ihrem kleinen Läden gibt es auch Schinken, eingelegte Oliven und viele andere Dinge. Wenn wir was wollen, bringt er uns das gern her. "Oder Hey, willst du kurz mitfahren? Eine Minute!" Rico sah mich kurz an, sagte "Kann ich das machen?" - Klar! Und los ging die wilde Fahrt! 🙈🙈🙈 Unsererseits eine absolute Kurzschluss-Reaktion und nicht zur Nachahmung empfohlen 😂😂😂 Rico saß kurzärmlig, ohne Helm, bei einem Fremden aufm Motorroller. Der junge Mann fuhr irgendwohin. Wohin auch immer. ....
Nach einer Weile machte ich mir dann doch so Gedanken und überlegte, was ich wohl tun müsste, wenn mein Mann nicht zurück käme...
Irgendwann kam seinerseits eine Nachricht, dass er bald wieder zurück sei. Gut, fein. Beruhigt 😘
Als er ankam, schmiss er Beutel auf den Tisch, atmete tief durch und sagte sowas wie : " Orrr, höre auf... Das war wieder ein Erlebnis!!!!" 😂😂😂
Zur genaueren Geschichte dazu fragt ihr ihn gern selbst - nur soviel dazu: dieser Johann hatte wohl kein Bock mehr, Rico bis runter ans Meer zu fahren und hat in ziemlich weit oben am Berg abgesetzt. So lief er dann ewig über Treppen, Schleichwege und kletterte sogar über einen Zaun um wieder nach Hause zu kommen 😂
Am Abend überlegten wir die weitere Route. Eigentlich wollten wir die Amalfiküste entlang, haben aber an diesem Abend festgestellt, dass man mit Campern dort nur nachts fahren darf. Normale PKW haben übrigens auch ganz amüsante Regeln: An geraden Tagen dürfen Autos mit geraden Endziffern beim KFZ-Kennzeichen NICHT fahren... Und umgekehrt... 🥴😵💫
Ist hier halt alles bisschen verrückt 😂
Und so beschlossen wir NICHT diese Küste entlang zu fahren. Das bedeutete aber, dass wir einiges, was wir an diesem Tag gefahren waren, wieder zurück mussten. Als ich das realisierte, dachte ich, dass das nicht wahr sein kann. Diese menschenüberlaufenen Orte... Dazu diese wild fahrenden Menschen.... Ich konnte nicht mehr - mir schossen ehrlich die Tränen in die Augen 🙈 Am nächste Tag wars dann aber halb so schlimm 💪🏼
Unser nächster Stopp sollte ein verlassenes Bergdorf sein.
Rico meinte, er wisse es besser als das Navi und führte uns durch Waldwege... Schotterpisten.... Asphaltierte Straßen (auf denen jahrelang wohl keiner mehr gefahren war) die riiiiesige Schlaglöcher hatten.... Alles extrem steil bergauf und bergab und natürlich nicht breiter als nötig...
Und plötzlich war mal wieder die Straße ganz weg. Ungefähr ein Meter des Asphalts war zusammen mit der Leitplanke in die Tiefe gestürzt. Somit ging es nicht weiter.
Tjaaa, also ein ganzes Stück rückwärts bis zu ner möglichen Wendestelle. Geschafft.
Und irgendwann sind wir dann auch wirklich in dem verlassenen Dorf angekommen
Es war skurril und spannend in einem "Geisterdorf" zu übernachten 😃
Tja, und dann ging es auch schon weiter zu unserem Weihnachtsstellplatz. Und den habe ich euch ja bereits in einem der letzten Berichte gezeigt 😉
Stopp! Ich habe fast ein wichtiges Ereignis vergessen 😉 Auf dem Weg von Roscigno Vecchia zum Stellplatz für Weihnachten hielten wir an einem See. Hier versuchte mein Mann mal wieder sein Glück. Diesmal waren die Angelgötter ihm hold und bescherten ihm eine 1100g schwere Forelle!
Die haben wir dann tags darauf am Strand gegrillt.
Georgien und Kasachstan ... vielleicht😎
Ja, Sizilien ist eine kleine andere Welt ...
Lucy, "unser" Felsen war nicht mehr zu sehen, als der Sturm fegte😉
Hallo ihr drei Weltenbummler,
auch wir möchten Euch fürs neue Abenteuer-Jahr alles, alles Gute wünschen. Und einen stets bereiten „Charly“ und immer eine breite Straße dafür.😉
Gespannt werden wir Eure weitere Route und die nächsten kurzweiligen Beiträge (sind eigentlich schon reif für einen Bestseller👍 😉) verfolgen.
Viele liebe Grüße aus der alten Heimat,
Eure Jenny, Anke & Kai
p.s.: Ist den 2024 auch ein praktischer Französisch-Unterricht geplant?
Wirklich verrückt, was ihr alles so erlebt. 😅🍀 Ich hätte zu gern Rico‘s Gesicht gesehen, als er einfach abgesetzt wurde 🙈😅