Vor drei Tagen sind wir im Donau-Delta angekommen. Wir haben einen kleinen Campingplatz ausfindig gemacht, der auch Bootstouren anbietet. Der Platz ist wirklich klein, aber wir waren ganz alleine đ und somit war er dann doch recht groĂ đ
Gabriel und Andrea haben uns sehr freundlich empfangen. Wie es in RumĂ€nien so ist, bekamen wir natĂŒrlich erstmal was zu essen đ Die Melone nahmen wir bei den warmen Temperaturen gern an đ
SpĂ€ter am Tag traf eine deutsche Familie ein. Die Platzbetreiber waren zu diesem Zeitpunkt nicht vor Ort und somit wurden die GĂ€ste vorerst vom Nachbarn eingelassen. Der Deutsche wirkte sichtlich unzufrieden. Er brabbelte Sachen wie "pah, na das ist WIRKLICH ein kleiner Campingplatz" und "Mh. Viele Hunde ringsum" oder "Ich bin gespannt, was das die Nacht hier wird". So kam er dann auch mit mir ins GesprĂ€ch - bei unserem groĂen Camper haben wir ja schlieĂlich genug Möglichkeiten, nachts alles zu verriegeln, was bei ihm im Dachzelt nicht geht. Ich stand erst etwas auf dem Schlauch... Bis er weiter sprach, dass ja jedes angrenzende GrundstĂŒck anscheinend einen Hund hat.... Die ja auch krĂ€ftig Krach machen....
Ich bestĂ€tigte den Eindruck mit dem Hinweis, dass Hunde und deren Gebell ja irgendwie zu RumĂ€nien gehören wĂŒrde đ€·đ»ââïž
"NEIN! Auf keinen Fall! Wenn man in der Natur steht, hört man keine bellenden Hunde"
Ich: "Ăhm. Doch."
Er: "Steht ihr immer auf CampingplÀtzen oder auch mal in der Natur???!"
Weiterhin erzÀhlte er mir, wie wichtig sein Schlaf wÀre und das so hier ja gar nicht ginge...
Naja, wie dem auch sei: Der Herr war schon bei seiner Ankunft unsympathisch... đ Und deshalb kein groĂer Verlust, als sie sich nach langem hin und her doch entschieden haben, einen anderen Platz zu suchen.
Der Nachbar, der die Familie eingelassen hatte, schaute auch etwas verwirrt drein, als er eine Weile spĂ€ter zu uns kam- er brachte uns Pfirsiche und Weintrauben đ
So hatten wir also wirklich den kompletten Platz fĂŒr uns đ
Am nÀchsten Morgen holte uns Gabriel zur Bootstour ab.
Lucy hatte keine Lust đ€·đ»ââïž Sie blieb mir Orle auf dem Platz.
Da es keine weiteren GĂ€ste gab, hatten Rico und ich auch das Boot fĂŒr uns alleine.
Gabriel erzĂ€hlte uns viele interessante Fakten ĂŒber das Delta und die vorherrschende Flora und Fauna.
Mein einziger Wunsch war, bei dieser Tour EINEN Pelikan zu sehen. Seit ich im letzten Jahr am Skutari-See einen freilebende gesehen habe, bin ich ganz verzaubert von diesen Vögeln đ„°
Wir waren noch gar nicht lange unterwegs, da flogen ĂŒber uns 6 Pelikane đ Mein Ziel war also schon erfĂŒllt đ es waren aber nicht die letzten an diesem Tag. Wir hatten so viel GlĂŒck und haben unzĂ€hlige Pelikane aus den NĂ€he sehen können.
Es war traumhaft. Wir haben natĂŒrlich noch viele andere Vogelarten gesehen. Verschiedene Reiherarten, Enten und SchwĂ€ne, Eisvögel und und und... Leider haben wir nicht alle vor die Linse bekommen đ· Vor allem die kleinen, flinken Eisvögel gaben gaben uns keine Chance auf ein Foto. đ
Es war eine wundervolle Tour durch die tolle Natur des zweitgröĂten Deltas der Erdeđ„°
Am Ende der Tour fragte Rico unseren BootsfĂŒhrer, ob man eine Angelerlaubnis brĂ€uchte um im Donau-Delta zu fischen. Gabriel bejahte das, sagte auch gleich, dass er das gern organisieren kann. AuĂerdem fuhr er uns noch ein StĂŒck die Donau entlang und zeigte seinen Angelsteg, den wir gern nutzen könnten. ZusĂ€tzlich erklĂ€rte er uns, dass der dort gelegene groĂe Schotterplatz sein GrundstĂŒck sei (er möchte dort einen weiteren Campingplatz errichten) und wir da auch mit unserem Charly stehen könnten âșïž
Wieder auf dem Campingplatz angekommen, fragte Andrea, ob sie fĂŒr Lucy auch ein Omelett kochen solle - sie wĂŒrde gerade fĂŒr ihre kleine Tochter etwas zu essen machen. Es wĂ€ren also keine UmstĂ€nde, auĂerdem habe sie vom Nachbarn so viele Eier bekommen. Wenn's ums Essen geht, sagt Lucy selten nein đđ
Kurz danach meinte Andrea, dass das Omelett fertig sei. Doch nicht nur das: Auf den gedeckten Tisch stand neben Lucys Omelett noch ein weiterer Teller mit dieser Eierspeise, aufgeschnittene Tomaten, einen ganzen (!) gerĂ€ucherten Fisch, Brot und selbst gemachte ZacuscÄ. đ
Die Eier vom Nachbarn, den Fisch hatte Gabriel selbst gefangen, Tomaten aus den Garten und das Paprika-Auberginen-Mus (auch aus eigenem Anbau) hatte Andrea mit ihrer Mutter zubereitet.
Sooooo nett, oder?! âșïž
Am Nachmittag brachte uns Gabriel den Angelschein. Ich fragte nach dem Preis und konnte es gar nicht glauben - 5 Lei. Das entspricht einem Euro.... Unglaublich. đ Wir hatten von BetrĂ€ge wie 20⏠gelesen đ
Ach, und auch an diesem Tag brachte uns der freundliche Nachbar leckere Weintrauben aus dem Garten đđ
Heute haben wir den Campingplatz verlassen und stehen auf dem erwĂ€hnten Platz, der zukĂŒnftig auch fĂŒr Wohnmobile hergerichtet werden soll.
Der ansĂ€ssige Wachhund Spike ist ein trolliger Kerl, der froh ist, dass er mal Gesellschaft hat đ Fröhlich und ĂŒberschwĂ€nglich begrĂŒĂte er uns, die ja eigentlich Eindringlinge auf seinem GrundstĂŒck sind đ
Rico hat sich heut morgen sofort mit seinem Equipment auf gemacht und sitzt seither auf dem Steg đŁ Gabriel brachte zwischendurch mal einige WĂŒrmer vorbei - er meinte, dass sei eine sicher Methode hier etwas zu fangen. Naja. Bisher noch nicht đ
Aber die Kulisse ist einfach fantastisch: Jede Menge Fischreiher stehen an den Seiten, Möwen fliegen umher, unzĂ€hlige Frösche sitzen auf den Wasserpflanzen, Schlangen zischeln zwischendurch... Eisvögel schieĂen vorbei... Und immer fliegen Pelikan ĂŒbers Wasser đ„°
So ein schöner Angelplatz - jetzt mĂŒsste er nur mal was fangen đ
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