Leider gibt's hier technische Probleme und ich kann mal wieder keine Bilder hochladen...
Nach 3 Wochen haben wir Österreich wieder verlassen.
Im letzten Bericht habe ich ein wenig Unmut über die Einheimischen kund getan. Einige von euch waren überrascht über unsere Erfahrungen. Ehrlich gesagt: wir auch. Vor unserer Reise waren wir selbst oft Urlauber in Österreich - und die Menschen, auf die wir dabei trafen, waren immer freundlich. Nun gut, vielleicht bis auf den ein oder anderen Hüttenwirt. 😉 Aber diese Grummeligkeit tut man als Tourist schnell ab. Wo war dann also dieses Mal das Problem? Wir wissen es nicht und können nur Theorien aufstellen.
Ich denke, als Urlauber ist man in einer Art Touristen-Tunnel. Man kommt her, um die schönste Zeit im Jahr zu genießen. Sicher blockt dann das ein oder andere unfreundliche Wort leichter ab. Zum anderen hat man meist wenig Kontakt zum "echten" Leben des Landes. Man trifft auf die Mitarbeiter des Hotels oder den Vermieter der Ferienwohnung - natürlich sind die freundlich und hilfsbereit. Vielleicht unterhält man sich beim Wandern oder Skifahren auch mit anderen Einheimischen - doch auch die sind ja gerade dort, um ihre Freizeit zu genießen. Im Normalfall hat man im Urlaub (glücklicherweise) selten größere Probleme.
Eine Sache, die uns während unseres Deutschland-Aufenthaltes aufgefallen war, ist der Neid / Missgunst der Mitmenschen. Unser Charly ist groß und zieht Aufmerksamkeit auf sich. In Deutschland haben wir viele geringschätzige Blicke erlebt. Ebenso wie hier in Österreich. Neid lässt Menschen natürlich auch unfreundlich werden.
Vielleicht liegt es auch daran, dass Camper generell hier nicht gern gesehen sind?! 🤷🏻♀️
Oder wir hatten einfach Pech und haben ausgerechnet mit den wenigen Österreichern kommuniziert, die nur ausnahmsweise so grantig waren?!
Möglicherweise liegt es auch an der Zeit?! Wir waren vor einigen Jahren immer mal wieder in Österreich. Vielleicht hat sich das Land und dessen Einwohner in den letzten Jahren so verändert?! Weiß ich nicht - glaube ich auch nicht.
Vielleicht liegt es auch an uns. Getreu dem Motto: "Wie es in den Wald ruft..."
Möglich. Keine Ahnung, warum wir dann aber in allen anderen Ländern so viel positivere Erfahrungen sammeln konnten, wenn es an uns liegen würde. 🤷🏻♀️
Mir persönlich scheint die Urlauber-rosarote-Brille-Theorie am einleuchtendsten.
Wer weiß - Fakt ist jedoch, dass wir uns JETZT keineswegs wohlfühlten.
An dieser Stelle möchte ich unbedingt noch zwei Dinge betonen: Mir ist bewusst, dass nicht jeder Österreicher unfreundlich ist! Ich möchte die negativen Erfahrungen, die wir hier die letzten Tage gesammelt hatten, nicht über alle Menschen überbügeln! Selbstverständlich haben wir auch freundliche Menschen getroffen. 😊 Es geht ja in meinem Bericht nur um das Grundgefühl, was wir hier hatten.
Außerdem weiß ich auch, dass man genau die gleichen Erfahrungen ebenso in Deutschland sammeln könnte...
Nun möchte ich euch aber gerne noch von unserer Reise im Allgemeinen durch Österreich berichten. Dazu habe ich ja noch gar nichts weiter erzählt.
Wir sind kurz vor meinem Geburtstag auf dem Hof von Michaela und ihrer Familie eingetroffen. Geplant war, dass wir uns hier ein paar Tage um die zwei Pferde kümmern, damit die Familie in den Osterurlaub fahren kann.
Der gedachte Urlaub der Familie verschob sich jedoch immer weiter nach hinten, sodass wir lediglich nur einen Tag "Urlaubsvertretung" gemacht haben.
Die knappen zwei Wochen auf dem Hof waren eine interessante Zeit.
Bei den zu versorgenden Tieren handelte sich um alte, kranke Pferde, die besondere Pflege und Bedürfnisse hatten. So mussten sie mehrmals am Tag zu bestimmten Zeiten mit Heu gefüttert werden. Hinzu kam eine medizinische Versorgung mit Salbe und Inhalationsspray. Aber auch das tägliche Abmisten gehörte zu unseren Aufgaben.
Während Lucy und ich uns um die Pferde kümmerten, brachte Rico den alten Schweinestall samt Außengehege auf Vordermann. Hier entstand innerhalb weniger Tage ein Fußballplatz für den Sohn der Familie.
Wir brachten Sichtschutz an verschiedenen Stellen am Zaun an, machten neue Dachpappe auf den Pferdestall, stapelten jede Menge Feuerholz für den nächsten Winter, rissen den alten Hasenstall ab und pflanzten ein paar Kräuterchen.
Lucy und ich waren mit Michaela und Paul im örtlichen Schwimmbad, färbten Ostereier und machten Osterbrot.
Außerdem gab's einen netten, kleinen Osterbrunch zu dem auch Omas und Opas der Familie geladen waren.
Selbstverständlich erkundeten Rico und ich (und Orle) die Gegend auch zu Fuß 🥾🎒
Ihr seht, Langeweile kam keine auf.
Es zog uns jedoch schnell weiter. Außerdem hatte sich Lucas angekündigt. Wir vereinbarten ein Treffen im Zillertal - Lucas wollte Snowboarden, Rico und Lucy Ski fahren.
Wir verabschiedeten uns von Michaela und ihrer Familie und reisten weiter.
Bereits auf den Hof stellten wir fest, dass wir zeitnah Gas tanken müssten. So waren wir auf der Suche nach einer entsprechenden Tankstelle. Das war überraschend schwierig - in Österreich bieten nur sehr wenige Tankstellen LPG-Gas an. Also Achtung an alle Camper, die ebenfalls einen Autogas-Tank haben. Informiert euch rechtzeitig, wo man den befüllen kann. 😉
Einen Tag bevor wir uns mit Lucas treffen wollten, sind wir vom Gerlospass Richtung Treffpunkt gefahren.
Wir peilten an diesen Tag einen Campingplatz an. Zum einen brauchten wir dringend Wasser, zum anderen kostet Freistehen in Österreich echt Nerven - wir wollten einfach mal eine Pause von dem täglichen Thrill. 😜
Wir fuhren in die Einfahrt des Campingplatzes und hielten an. Schließlich musste ich uns erst einmal an der Rezeption anmelden. Leider war die erst am Nachmittag wieder geöffnet und wir beschlossen, an die Seite zu fahren und dort zu warten.
Tja... Doch Charly machte keinen Mucks mehr. Er ließ sich einfach nicht mehr starten.
Auch nach Ankippen des Fahrerhauses konnte Rico nichts Gravierendes feststellen. Es kamen natürlich viele Schaulustige. Jeder hatte einen Kommentar oder war einfach nur neugierig. Doch ein junger Mann erwies sich aus große Hilfe. Rico und er untersuchten Charly nun zusammen und siehe da - der Kondensator war abgebrochen.
Inzwischen war es auch schon Nachmittag und der Platzbetreiber konnte uns mit seinem Traktor abschleppen. Er zog uns auf den Campingplatz, wo wir uns in Ruhe einen Plan für die nächsten Tage überlegen konnten. Rico und der Platzbetreiber unterhielten sich noch ein wenig und so erhielten wir die Info, dass in einem knappen Kilometer Entfernung eine LKW-Werkstatt sei. Kurzerhand rief der Platzwart sogar dort an - wir könnten am Montag früh mal vorbei kommen! Außerdem lieh er uns ein Ladegerät für unsere Batterien - so würden wir am Montag zumindest starten können.
Super, besser ging's ja fast nicht.
Einzigartiger Nachteil: aus der ursprünglich geplanten einen Nacht, mussten wir nun zwei Nächte auf den Campingplatz verbringen. 🙈 Der Preis war mit 55€ p Nacht nämlich echt heftig.
Am Sonntag traf dann Lucas ein - statt direkt zu seiner Unterkunft zu fahren, machte er nun Stopp bei uns auf dem Platz.
Montag früh fuhren wir wie vereinbart in die Werkstatt. Nach Sichtung des Problems bot man uns an, eine neue Lichtmaschine zu bestellen und diese am Donnerstag einzubauen. Na perfekt!
Also ging's danach erstmal Richtung Tuxer Tal. Dort hatte Lucas sich ein Zimmer genommen und wir konnten in der Nähe stehen.
Wir verbrachten ein paar schöne Tage. Wandern, Skifahren, Essen gehen.
Nachdem die letzten Tage wirklich super sonnig und schon nahezu sommerliche Temperaturen waren, gab's am Mittwoch plötzlich einen Wintereinbruch ❄️❄️❄️ als wir morgens aufstanden, war alles weiß.
Der ein oder andere erinnert sich vielleicht an meinen Bericht vom November aus Garmisch-Partenkirchen, in welchem ich meine Beziehung zu Schnee beschrieb. 😉 Auch diesmal weckte das kalte, nasse Zeug KEINE Glücksgefühl bei mir. 😂
Donnerstag früh verabschiedeten wir uns von Lucas. Wir mussten in der Werkstatt und er wollte auf der Piste den Neuschnee nutzen.
In der Werkstatt hat es eine ganze Weile gedauert, aber insgesamt war es dann zum Glück erfolgreich. Unsere Reisekasse ist nun jedoch ein ganzes Stück schmaler 🙈
Nachmittags ging's dann auch schon weiter. Wir wollten Österreich noch am selben Tag verlassen und kamen somit am Abend in Südtirol an 🇮🇹❤️
Die Ösis sind halt ein Bergvolk. Macht euch nichts draus. Ich glaub schon, dass sie im Alltag anders sind, als dort wo man seinen Urlaub verbringt. Auf nach Südtirol. Dort sind die Menschen zugänglicher würde ich sagen. Viel Spaß.