Seit einigen Tagen sind wir wieder auf dem italienischen Festland.
Eigentlich wollten wir an der Adria Richtung Bari und von dort mit der Fähre nach Albanien. Naja, ursprünglich nach Griechenland, doch schon vor einiger Zeit haben wir beschlossen, nochmals durch Albanien zu fahren, weil es uns dort letztes Jahr so gut gefiel.
Doch alles kommt anders. Wir haben diese Pläne mal wieder über den Haufen geworfen 😜 Meiner Meinung nach, sind ja Pläne genau dafür da- um geändert zu werden. Denn ein Plan, der nicht geändert werden kann, ist ein schlechter Plan.
Nun sind wir schon mehr als ein Jahr unterwegs. Wir mögen dieses unabhängige Leben, doch wir haben das Gefühl, "reisemüde" zu sein. Wenn wir neue Dinge sehen, flasht uns das kaum noch. Und Lust auf Besichtigungen haben wir auch nur selten.
Die ganze Familie hat das Gefühl, dass etwas geändert werden muss. Wir brauchen etwas neues, wir wollen Abwechslung vom Reisealltag. Wie kann das aber aussehen?
Durch Renate, die wir letztes Jahr in Griechenland bei unserer Eseltour kennenlernten, haben wir das erste Mal von "Urlaub gegen Hand" oder "Holiday for Help" gehört. Private Menschen bieten eine kostenlose Unterkunft (oder Stellplatz) oder manchmal sogar Verpflegung, wenn man sie tatkräftig unterstützt. Die angebotenen Aufgaben sind mit unter sehr vielseitig. Manchmal geht es um einfaches House-Sitting oder Petsitter, weil die Besitzer zB selbst gerade Urlaub machen, Erntehelfer, oder eben wie in unserem Fall:
Eine deutsche Familie hat in der Toskana einen alten Bauernhof gekauft und möchte den nun nach und nach wieder "aus dem Dornröschen-Schlaf" erwecken.
Es gibt ein paar Tiere, die versorgt werden wollen und auch handwerkliche Arbeiten- somit gibt es für jeden was zu tun. Die Familie hat einen Sohn, der sich auf deutschsprachige Kinder freut und Lucy hat auch mal wieder Lust auf ein anderes Kind.
Statt nach Albanien heißt es nun für uns "Zurück in die Toskana".
Wir sind sehr gespannt auf die drei und deren Hof und auch, welche Aufgaben uns dort erwarten.
Nun aber noch ein kurzer Rückblick zu unseren vergangenen Reisetagen.
Vor einigen Tagen hatten wir einen tollen Agricamper - Stellplatz. Hierzu habe ich ein hübsches Video erstellt, in dem ich euch den Platz und den Hof-Besitzer Tonino vorstelle.
Kurz vor unserer Abreise gab uns Tonino noch ein paar Besichtigungstipps.
So besuchten wir ein kleines Örtchen namens Le Castella. Das spannende in diesem Dorf ist eine Burg, die auf einer Halbinsel gebaut wurde.
Dieser Tag war der erste seit Wochen, an dem kein Sonnenschein-Wetter war. Es war sehr stürmisch und immer wieder zogen dunkle Wolken auf, die allerdings nur wenig Regen brachten.
Wir sind seit Anfang Dezember in Italien und hatten bis zu diesem Tag keinen Tropfen Regen. Auf der einen Seite ist das natürlich schön, für die Natur täte ein bisschen Wasser allerdings ganz gut. Auf Sizilien und Süditalien wurde, laut Nachrichten, vor kurzem der Wassernotstand ausgerufen - gemerkt haben wir davon aber nichts.
Italien ist eines der Länder, in denen es für uns als Camper unglaublich leicht ist, unseren Wassertank zu befüllen.
Es gibt jede Menge öffentliche Trinkwasserstellen oder vor allem auf dem Festland haben viele Orte Ver- und Entsorgungsstellen für Camper. Hier kann man kostenfrei Wasser auffüllen und Abwasser entsorgen. Meist sind diese Plätze auch als Übernachtungsstellen nutzbar und bieten sogar Strom.
Ein weiterer Tipp, den uns Tonino gab, war der Ort Alberobello. Die Stadt bietet ein außergewöhnliches Bild. Die leuchtend weißen, runden Häuschen mit den kegelförmigen Dächern sind das Markenzeichen dieser Stadt in Apulien. Der Name Trulli stammt aus dem altgriechischen und bedeutet "Kuppel".
Die Dächer sind selbsttragend, ganz ohne Mörtel gebaut und bestehen lediglich aus geschichteten Gesteinsplatten.
Uns hat das Stadtbild Alberobellos sehr gefallen. Zwar wohnen auch heute noch Menschen in den ausgefallenen Häusern, doch im Stadtkern werden die Trulli immer mehr als Souvenir-Shops genutzt. In meinen Augen geht so leider der Charme verloren. Wir waren außerhalb der Saison hier und so konnten wir ganz gemütlich durch die Gassen schlendern. In der Hauptsaison ist die Fußgängerzone mit Touristen überfüllt.
So ist es leider oft, wenn die UNESCO schöne Orte zum Kulturerbe erklärt. Zwar erhalten sie dann Aufmerksamkeit und der Erhalt der Orte kann finanziert werden, doch viel zu oft "verkommen" zauberhafte Ortschaften zur Touristenhochburg und die Magie geht verloren.
Trotzdem: wenn ihr in der Nähe seid, lohnt sich ein Abstecher in die Hauptstadt der Trulli auf jeden Fall 😊
Auf dem Weg Richtung Norden hatten wir einen weiteren Agricamper-Platz. Leider gab es hier zum Bauern wenig Kontakt, aber dennoch hat uns der Platz im Olivenhain gut gefallen.
Momentan werden überall die Olivenbäume verschnitten - so auch hier. Die Äste und Zweige lagen noch da und Lucy versuchte sich kurzerhand daran, Kränze zu flechten 😉
Heute stehen wir in einem Naturschutz Gebiet.
Ein idyllischer Platz an einem glasklaren Fluss, zwischen den Bergen.
Morgen geht's dann weiter. Schließlich wollen wir am Montag schon in der Toskana sein.
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